Wer nachhaltig wachsen möchte, entscheidet sich reflektiert für Weiterentwicklung, für Haltung und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Dafür braucht es vor allem Mut zu Veränderung, Disziplin, Flexibilität, Klarheit in Entscheidungen und die Fähigkeit, Menschen mitzunehmen.
Als von Geburt an blinde Sportlerin, die im Biathlon und Langlauf 12 Goldmedaillen bei Paralympics und vier Goldmedaillen bei Weltmeisterschaften geholt hat, habe ich gelernt: Bis zu einer Goldmedaille ist es ein weiter Weg.
In meinen Vorträgen und in meiner täglichen Arbeit spielt für mich eine große Rolle, was Wachstum bedeutet, als gelebte Erfahrung. Mein eigener Weg hat mir früh gezeigt: Persönliches und gemeinsames Wachstum entstehen dort, wo Menschen bereit sind, an sich zu arbeiten, wenn wir Orientierung geben und Vertrauen leben, um auch in unsicheren Situationen handlungsfähig bleiben.
Siege entstehen im Kopf. Wachstum beginnt mit Haltung, Mut und Disziplin.
- Struktur und Disziplin sind für mich das Fundament für Entwicklung, Leistung und Erfolg, weil sie uns erlauben, Ziele Schritt für Schritt zu erreichen. Im Spitzensport habe ich gelernt: Disziplin bedeutet, den eigenen Weg konsequent zu verfolgen, selbst wenn er steinig oder lang erscheint. Struktur gibt Sicherheit, Orientierung und die Kraft, Rückschläge zu meistern. Gleichzeitig ist Disziplin ein entscheidender Faktor für Teams und Unternehmen: Ein Team wächst nicht automatisch, nur weil Menschen talentiert oder motiviert sind. Disziplin schafft Strukturen und sorgt für Verbindlichkeit, im Sinne der gemeinsamen Ziele. In meinen Keynotes zeige ich auf, wie Disziplin praktisch gelebt werden kann, wie man sie entwickelt, wie sie Teams stärkt und wie sie den Weg für nachhaltiges Wachstum ebnet.
- Konsequente Leistungsbereitschaft ist ein wesentlicher Schlüsselfaktor für Wachstum. Auch dann, wenn der Weg anstrengend ist, gilt es, Verantwortung für die jeweiligen Ziele, ob die eigenen oder die des Unternehemens, zu übernehmen.
- Wachstum braucht auch Fokus: die Fähigkeit, Prioritäten zu setzen und das Wesentliche im Blick zu behalten, gerade in herausfordernden Zeiten und um unter Druck handlungsfähig zu bleiben.
- Unverzichtbar ist außerdem klare, offene Kommunikation. Nur wer präzise sagt, was er braucht, kann entsprechende Unterstützung bekommen. Und nur wer zuhört, kann besser werden. Im Unternehmen gilt das genauso wie im Persönlichen.
- Wachstum braucht außerdem Entscheidungsstärke. Nicht jede Entscheidung ist perfekt, aber Nicht-Entscheiden bremst Entwicklung, kostet Energie, Vertrauen und Zeit. Es braucht den Mut, Verantwortung zu tragen und den Kurs zu korrigieren, wenn es nötig ist.
- Damit verbunden ist Risikobereitschaft: der Mut, Neues auszuprobieren und Unsicherheit auszuhalten.
- Eine weitere Schlüsselkompetenz ist Flexibilität. Rahmenbedingungen ändern sich, Pläne müssen angepasst werden. Wachstum bedeutet, beweglich zu bleiben, ohne die eigene Richtung zu verlieren. Veränderung und Konstanz schließen sich nicht aus, sondern bedingen einander in der Balance zwischen Risiko und Sicherheit.
- Selbstreflexion ist ein oft unterschätzter Erfolgsfaktor für nachhaltiges Wachstum. Wer wirklich wachsen möchte, muss bereit sein, das eigene Verhalten zu hinterfragen. Ehrliche und regelmäßige Selbstreflexion hilft, unsere eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen.
- Lernbereitschaft bedeutet, offen für neue Perspektiven und Feedback zu sein. In der wertschätzenden Kritik liegt eine riesige Chance.
- Eine gelebte Feedback-Kultur, in der Fehler als Teil von Lernprozessen verstanden werden, schafft Entwicklung auf Augenhöhe und stärkt Teams langfristig.
- Im Spitzensport und auch danach, ob bei Radmarathons oder der Besteigung des Kilimandscharo, habe ich erfahren, wie wichtig Resilienz ist. Rückschläge gehören dazu. Entscheidend ist, wie wir damit umgehen. Wachstum ist selten geradlinig. Es bedeutet nicht, niemals zu scheitern, sondern es geht darum, immer wieder aufzustehen und weiterzugehen.
- Und schließlich braucht nachhaltiges Wachstum Empathie und Vertrauen. Niemand wächst alleine. Teams wachsen, wenn Menschen einander unterstützen, Verantwortung teilen, Wertschätzung zeigen und sich aufeinander verlassen können.
Mir geht es nicht um kurzfristige Motivation, sondern um langfristige Wirkung und die Frage, welche Fähigkeiten wir brauchen, um in einer sich ständig wandelnden Arbeitswelt leistungsfähig, menschlich und erfolgreich zu bleiben.
Ich bin überzeugt: Siege entstehen im Kopf. Wachstum beginnt mit Haltung, Mut und Disziplin.
Wenn Sie in Ihrem Unternehmen nachhaltiges Wachstum nicht nur erwarten, sondern ermöglichen möchten, kommen wir gern ins Gespräch.
Ich wünsche Ihnen allen frohe, besinnliche Weihnachten und alles Gute fürs neue Jahr!
Ihre Verena Bentele
Foto: Heidi Willmann